Warum zieht der Boxsport so viele Zuschauer an?

Wenn man den Sport ganz grob betrachtet, dann sieht man zwei Menschen mit der Absicht sich gegenseitig so weit zu verletzen, bis einer von ihnen als Sieger hervorgeht, wann auch immer dieser Punkt erreicht wird. Aber Boxen ist mehr als das. 

Boxen wird oft als die „süsse Wissenschaft“ bezeichnet. Das Ziel ist es den Gegner mit Schlägen zu treffen und nicht selbst getroffen zu werden. Es geht neben dem guten, altmodischen Schlagabtausch auch um Geschicklichkeit. Die besten Boxer verbringen Jahre damit ihre Fähigkeiten zu verbessern. Dabei werden Übungen, Routinen und Bewegungen immer wieder wiederholt. Damit sollen Kombinationen und Reaktionen in das Muskelgedächtnis eingebrannt werden. Es ist Schönheit gemischt mit Brutalität.

Was Boxfilme oft so gut darstellen, ist ein grundlegender Teil des Sports, der die Fans immer wieder zurückkommen lässt. Der Aussenseiter überwindet Schmerzen und schwierige Situationen. Er überwindet Widrigkeiten, um zu triumphieren, obwohl die Chancen gegen ihn stehen.

Der Boxsport zieht Menschen aus Arbeitervierteln an, wobei die besten Kämpfer oft durch die Widrigkeiten des Lebens zu dem gemacht wurden, was sie sind. Viele Boxer haben keine Hoffnung und keine Chancen im Leben und arbeiten sich aus der Armut oder aus schwierigen Umständen heraus, um etwas aus sich zu machen und um zu gewinnen.

Ihre Leistungen im Ring sind die Verkörperung von Mut und Tapferkeit. Sie zeigen, wie Träume verwirklicht werden können und dienen als ganz normale Person als Inspiration für Menschen aus allen Lebensbereichen. Beim Boxen treten zwei Kämpfer gegeneinander an, in einem sehr realen Kampf ums Überleben. Ihr Ruf und ihr Leben stehen jedes Mal auf dem Spiel, wenn sie in den Ring gehen.

Die Zuschauer im Publikum, in den Arenen und zu Hause sehen jeden Schlag, jeden Gesichtsausdruck und jeden Bluttropfen. Im Ring kann man sich nicht verstecken. Es ist der Ort, an dem wir viel über eine Person herausfinden und an dem Menschen viel über sich selbst herausfinden. Wozu sie in der Lage sind, welche Schmerzbarrieren sie bereit sind zu überwinden, um erfolgreich zu sein und wie weit sie bereit sind zu gehen, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Ring ist ein gnadenloser Ort. Boxer werden an unglaublichen Standards gemessen, wenn es um Tapferkeit, Mut und den Kampf gegen Widrigkeiten geht. Der Kämpfer der nicht mehr kämpfen kann, der mit extremer Müdigkeit oder einer karrierebedrohenden Verletzung kämpft, riskiert es als „Aufgeber" abgestempelt zu werden. Die Schläge sind hart und die Kritiken sind oftmals noch härter.

Boxen kann ein ziemlich gemeinschaftlicher Sport sein. Die Fans eines Kämpfers werden ihm oder ihr mit unerschütterlicher Loyalität folgen und ihn oder sie gegen Kritik verteidigen. Lokale Boxer repräsentieren oft eine Stadt oder ein Land und locken Tausende von Anhängern an, um „einen von ihnen" anzufeuern. Die Fans erinnern sich an den ersten guten Kampf, den sie sahen. Den ersten brutalen KO. Den einen Kampf oder den einen Kämpfer, der ihr Interesse geweckt oder sie dazu ermutigt hat den Sport als Hobby oder Beruf auszuüben.

Es ist selbst im Anfängerbereich extrem einfach als Boxer zu kämpfen. Die Preise im Boxstudio sind niedrig, der Zugang ist einfach und die Ausrüstung wird gestellt. Es gibt Sandsäcke zum Schlagen, Strassen zum Laufen und Springseile zum Springen. Das Boxen kreiert mental disziplinierte, körperlich starke Athleten, die in der Lage sind mit schwierigen Situationen fertigzuwerden.

Wenn ein berühmter Boxer wie Floyd Mayweather Jr. kämpft oder ein Zerstörer wie Mike Tyson die Menschen in Las Vegas mit einem weiteren unglaublichen K.o.-Sieg begeistert, dann hören die Boxfans und Sportfans im Allgemeinen auf zu tun, was sie gerade machen und schalten ein, um das Ereignis zu verfolgen.

Boxkämpfe sorgen für Aufregung und rufen Emotionen hervor, wie kein anderer Sport. Deswegen schauen sich so viele Menschen Boxkämpfe an und deswegen lieben wir den Boxsport.

Artikel by Bushu.ch